* Gefällt Dir diese Homepage oder meinst Du es besser zu können? Erstelle deine eigene kostenlose Homepage jetzt! *

 

 

was die ärzte meinen..

 

Schizoide Persönlichkeitsstörung

Die schizoide Persönlichkeitsstörung  zeichnet sich aus durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung. Die Betroffenen verfügen nur über ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben. Weiter kann "schizoid" nur als Eigenschaftswort verwendet werden. Es wird von weniger als 1% Betroffenen in der Bevölkerung ausgegangen, weswegen die Störung im Vergleich zu anderen Krankheiten relativ selten vorkommt.

Beschreibung

Die schizoide Persönlichkeitsstörung ist durch einen Rückzug von emotionalen, sozialen und sonstigen Kontakten gekennzeichnet. Es existiert nur ein begrenztes Vermögen zum Ausdrücken von Gefühlen und Erleben von Freude. Darüber hinaus besteht eine Vorliebe für Phantasie und einzelgängerisches Verhalten. Beim geselligen Umgang fällt die Unzugänglichkeit des Wesenskerns auf, obwohl formal ein perfekter und sogar eleganter Umgangsstil beherrscht werden kann. Menschen mit einer solchen Störung bilden kompensatorisch oft ein hohes Maß intuitiver Fähigkeiten aus, mit denen sie sich zugleich schützen und Überlegenheit gewinnen können. Soweit die sonstigen Voraussetzungen bestehen, entwickeln sie ein hohes Maß an intellektueller Differenziertheit.

Nach vorherrschender Auffassung nimmt diese Persönlichkeitsstörung ihren Ausgang von der frühen Kindheit. Eine hochgradige angeborene Sensibilität und Irritierbarkeit wird ebenso als Voraussetzung für ihre Entstehung angesehen wie Formen starker emotionaler Vernachlässigung, chaotischer sozialer Verhältnisse oder auch Formen brüsker mütterlicher Fürsorge. In vielen Fällen weist ein Elternteil psychische Störungen auf und/oder konnte ihr Kind nicht verstehen. Dem Säugling und Kleinkind fehlt ausreichender Schutz zum Ausbilden der ersten selbstständigen Kontakte mit der nächsten Umgebung - solche Versuche wurden entweder gar nicht beantwortet und konnten sich nicht weiterentwicklen, oder es wurde so stark auf sie reagiert, dass nicht die Freude an der Antwort, sondern die Beängstigung durch sie als bleibende Erfahrung im Gedächtnis bleibt.

Eine tiefgehende Kontaktgestörtheit prägt diese Menschen, ihre emotionale Beziehung zur Umwelt und anderen Menschen ist zentral gelockert, sie beschreiben ihr Lebensgefühl häufig wie "unter einer Glasglocke" lebend. Die Welt bleibt blass, die spontane Erlebnisfähigkeit und das unmittelbare Ansprechen der Gefühle sind stark gehemmt. Tiefsitzendes Misstrauen hält sie fast instinktiv anderen Menschen gegenüber auf Distanz. Die ausgeprägte Zwiespältigkeit ihrer Erlebnisart hat dieser Störung den Namen gegeben. Während einerseits fast unbewusst oder im Sehnsuchts- und Phantasiebereich der Wunsch nach inniger Gemeinsamkeit mit anderen Menschen quälend stark vorhanden ist, sind die Wege zum Ausdrücken und Mitteilen überwiegend blockiert, starr und hölzern tritt der Mensch auf, der gleichzeitig innerlich glühen mag. Und unter Druck gesetzt, durch z.B. zu enges Zusammenleben oder heftige Kritik, reagieren sie oft abrupt und befremdlich, scheinen sich gerade gut unter Kontrolle zu haben, bevor sie einen Augenblick später explodieren. Sowohl perfekte Selbstkontrolle als auch explosives Ausbrechen sind die zwei Seiten einer Persönlichkeit, deren emotionale Verbundenheit mit anderen Menschen nur gering belastbar ist.

Beruflich fühlen sie sich in abstrakten Wissenschaften, fern ab von Menschen wohl und können dort zu überaus guten Leistungen fähig sein. Ebenfalls kommt ihnen ihre Flexibilität durch zumeist soziale Ungebundenheit zugute. In der Schule liefern sie mitunter schlechte Leistungen ab, die nicht in Relation zu ihrem Intellekt stehen und ziehen oft Hänseleien auf sich.

Der Begriff der Persönlichkeitsstörung legt eine Fixierung auf die beschriebenen Merkmale nahe. Dennoch ist davon auszugehen, dass solche Störungen unter günstigen Bedingungen sich mildern, Plastizität beweisen und zu Veränderungen gebracht werden können.

 

Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung  wird auch emotional instabile Persönlichkeitsstörung genannt. Die ursächlichen Traumata können sehr unterschiedlich sein und liegen oft bereits in der frühen Kindheit. Die späteren Auswirkungen sind vielgestaltig. Zu ihnen gehören sehr wechselhafte Stimmungen und Affekte, zerrüttetes Selbstbild, sehr unterschiedlich ausgeprägte Arten von traumabedingten Dissoziationen und damit verbundene Autoaggression, sowie extreme zwischenmenschliche Sensibilität und extremes Emotionsgedächtnis. Vor allem die Letzteren zwei Symptome sind häufig Ursache für soziale Konflikte. Grundsätzlich können die Symptome bei den Betroffenen sehr unterschiedlich sein; viele davon gibt es sogar gegenteilig. Die Stärke der Störung ist von Person zu Person individuell, ebenso das damit verbundene Leiden und die individuellen Belastungserscheinungen. Es ist jedoch immer eine seelische Dauerbelastung gegeben, das Leben Betroffener ist nachhaltig beeinträchtigt.

Der Name Borderline stammt aus Zeiten, als man BPS als einen Grenzfall zwischen Psychose und Neurose beschrieb. Menschen mit BPS leiden jedoch an ihren starken, oft in ihrer Stärke nicht zu reduzierenden Reaktionen auf äußere Einflüsse, ihren starken Gefühlen und Erinnerungen. Sie können ihren starken Gefühlsimpulsen dann nichts entgegensetzen. Bei den Erscheinungen, die das Krankheitsbild mit dem Psychotischen Bereich in Verbindung brachten, handelt es sich um sogenannte "Pseudopsychosen". So kann es zum einen sein, dass jemand in bestimmten Situationen für einen begrenzten, meist kurzen Zeitraum nicht in der Lage ist, die allgemeine Realität richtig zu beurteilen. Zum anderen besteht die Möglichkeit, daß die Person für einen unbestimmten Zeitraum bezugsgerichtete Aspekte der Realität nicht realistisch wahrnimmt. Beide Fälle stehen in unmittelbaren Zusammenhang mit dem ursächlichen traumatischen Erlebnis und dem damit verbundenen dissoziativen Verdrängungsprozess.

Obwohl nicht so bekannt wie Schizophrenie oder Bipolare Störung, ist Borderline häufiger und betrifft in Deutschland derzeit zwei bis drei Prozent der Erwachsenen. Frauen sind etwa dreimal so oft betroffen wie Männer. Diese auffällige Geschlechterdifferenz könnte damit zusammenhängen, dass missbrauchte Frauen eher klinisch und misshandelte Männer eher forensisch auffällig werden und dass Männer mit Borderline-Symptomatik eher anderen Persönlichkeitsstörungen (z.B. antisoziale Persönlichkeitsstörung) zugeordnet werden.

Ein typisches äußerliches Merkmal der BPS ist Selbstverletzendes Verhalten (SVV). Klassische Beispiele dafür sind unbewusstes oder ungewolltes Aufkratzen von Mückenstichen, oder in bewusster Form (parasuizidale) Handlungen, wie das Zufügen von Biss- oder Schnittwunden. In einigen Fällen auch Suizidversuche, bis hin zum vollendeten Suizid. Dies oft in Zusammenhang mit PTBS-typischen schweren Depressionen, zerbrochenem Lebensweg, sozialen Konflikten oder sozialer Isolierung.

 

Borderline Typus. Einige Kennzeichen emotionaler Instabilität sind vorhanden, zusätzlich sind oft das eigene Selbstbild, Ziele und „innere Präferenzen“ (einschließlich der sexuellen) unklar und gestört. Meist besteht ein chronisches Gefühl innerer Leere. Die Neigung zu intensiven, aber unbeständigen Anstrengungen, nicht verlassen zu werden und zu Suiziddrohungen oder selbstschädigenden Handlungen (diese können auch ohne deutliche Auslöser vorkommen).
Mindestens drei der fünf eben erwähnten Kriterien des impulsiven Typus müssen vorliegen und zusätzlich mindestens zwei der folgenden Eigenschaften und Verhaltensweisen:

  1. Störungen und Unsicherheit bezüglich Selbstbild, Zielen und „inneren Präferenzen“ (einschließlich sexueller);
  2. Neigung sich in intensive aber instabile Beziehungen einzulassen, oft mit der Folge von emotionalen Krisen;
  3. übertriebene Bemühungen, das Verlassenwerden zu vermeiden;
  4. wiederholt Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung;
  5. anhaltende Gefühle von Leere.

 

Selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung

Die ängstlich (vermeidende) auch selbstunsichere Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch Gefühle von Anspannung und Besorgtheit, Unsicherheit und Minderwertigkeit. Es besteht eine andauernde Sehnsucht nach Zuneigung und Akzeptiertwerden, eine Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik mit eingeschränkter Beziehungsfähigkeit. Die betreffende Person neigt zur Überbetonung potentieller Gefahren oder Risiken alltäglicher Situationen bis zur Vermeidung bestimmter Aktivitäten.

Beschreibung

Charakteristisch für vermeidende Persönlichkeiten ist, dass sie sich unsicher, gehemmt, unattraktiv und minderwertig fühlen und aus Angst vor Kritik, Zurückweisung und Verspottung soziale Kontakte meiden. Dabei geraten sie nicht selten in soziale Isolation. Ihr geringes Selbstvertrauen wird von anderen meist positiv oder gar nicht gesehen, weil sie sich nicht in den Vordergrund drängen, bescheiden, "pflegeleicht" und verlässlich sind. Schon früh macht sich bei ihnen eine belastende soziale Gehemmtheit bemerkbar, Unfähigkeitsgefühle, Überempfindlichkeit gegenüber negativer Kritik, Schüchternheit, leichtes Erröten und schnelle Verlegenheit. Eine hohe Sensibilität und Erregbarkeit sind angeboren. Sie können dabei in einen Konflikt zwischen Bindungs- und Autonomiebedürfnis verfallen. Einerseits sehnen sie sich nach Nähe und Sicherheit, andererseit vermeiden sie enge Beziehungen.

Betroffene Kinder z.B. fallen entweder durch ein schnell reizbares und überdrehtes ("cranky") Interaktionsmuster oder aber durch ein verschlossenes und in sich gekehrtes Verhalten auf. Dadurch könnten sie von den Eltern zurückgewiesen und abgewertet werden, ebenso von Freunden und anderen nahestehenden Personen. Das könnte zur Folge haben, dass sich die zunächst nur von außen erfahrbaren Zurückweisungen und Abwertungen zunehmend in Selbstabwertung und Selbstenfremdung verkehren. Freundschaften und soziale Bindungen könnten dadurch kontinuierlich abgesetzt werden. Zusätzlich unterschätzen sie ihre eigenen interpersonellen Fähigkeiten und haben in Stresssituationen oft ungünstige, negative und selbstbezogene Gedanken.

Ihr Verhalten ist Ausdruck von Angst und Hilflosigkeit gegenüber den elterlichen Erziehungspraktiken; später Entfremdung und feindselige Reaktionen. Eltern werden als unterdrückend, feindselig-einengend und wenig einfühlend erlebt.

Die gelegentlich irreführend selbstsichere Erscheinung ist eine Art "äußere Maske" als Folge einer darunterliegenden chronischen Anspannung zum Schutz der leicht aktivierbaren Vulnerabilität.

Es entsteht bei ihnen eine ständige Angst und Anspannung, die zum Rückgang von sozialen Kompetenzen führen. Dies wiederum erzeugt einen Teufelskreis, so dass sie sich entweder gar nicht mehr auf soziale Beziehungen und berufliche Aufgaben einlassen oder nur noch dann, wenn sie sich sicher sind, dass sie dabei nicht verletzt werden. Ständige Selbstzweifel plagen sie. In Gesprächen mit anderen halten sie keinen Augenkontakt, sondern fixieren andere Regionen des Gegenübers oder Gegenstände im Raum. Für neue Erfahrungen oder alternative Möglichkeiten sind sie immer weniger bereit. In sozialen Kontakten wirken sie unzufrieden, gequält, distanziert, der Redefluss ist zu zäh und stockend.

Potentielle Partner müssen bei ihnen oft jahrelange "Prüfungen" durchlaufen um wirklich intim zugelassen zu werden. Beziehungen sind daher selten und sind oft konfliktbeladen. Sie provozieren Beziehungszusammenbrüche und damit eine Wiederholung der Befürchtungen.

Die gehemmte Persönlichkeitsstörung lässt sich weiter in zwei Subtypen aufteilen, deren Verteilung etwa identisch ist.

Die eine Gruppe lässt sich als "kühl-distanziert und sozial-vermeidend" ("cold-avoidant") beschreiben.Sie haben Probleme warme Gefühle auszudrücken und sind misstrauisch anderen gegenüber.
Charakteristisch für die "nachgiebig-ausnutzbare" ("exploitable-avoidant") Gruppe ist, dass sie sich von anderen ausgenutzt fühlen und es ihnen Probleme macht, anderen Freude zu bereiten.

Es handelt sich bei den beiden Gruppen um Idealtypen. In der Praxis ist eine scharfe Trennung nur schwer möglich, sodass es zu Mischtypen kommt.